Eine wichtige Seite für Informationen, Adressen zu Kliniken, Spezialisten und Selbsthifegruppen ist

Kompetenznetz-Depression   http://www.kompetenznetz-depression.de/index.htm 

Das Kompetenznetz Depression ist ein bundesweites Netzwerk zur Optimierung von Forschung und Versorgung im Bereich depressiver Erkrankungen. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

   

Der gemeinnützige Verein "Bündnis gegen Depression e.V." verfolgt das Ziel, die gesundheitliche Situation depressiver Menschen zu verbessern und das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung zu erweitern.
Informieren Sie sich über die regionalen Angebote!

 Speziell zu Psychischen Krankheitsbildern  finden sich mehrere Themen auf http://www.netdoktor.de/thema/index_psyche.shtml

Auf dieser Seite kann man sich auch direkt anhand der obigen Suchmaschine über  Medikamente und Wirkstoffe informieren.

weitere Info-Webseiten

 

 

Anschrift des Anbieters

www.depress-online.de

Mit der Webseite www.depress-online.de möchten wir Ihnen aktuelle und kompetente Unterstützung zu Ihren Fragen über die Krankheit Depression anbieten. Eine Depression führt zu einer tiefen Veränderung im Fühlen, Denken und Verhalten und doch wird diese Erkrankung oftmals unterschätzt.

In diesem Programm können Sie mehr über Depression erfahren: Wer davon betroffen sein kann und warum, wie man die Symptome erkennt, und wie man am besten Hilfe für sich oder einen Verwandten oder engen Freund findet.

Pfizer Pharma GmbH
Pfizerstrasse 1
76139 Karlsruhe
Telefon: 07 21 / 61 01 - 01
Telefax: 07 21 / 62 03 - 01

http://www.pfizer.de



 

 

 

www.depression.de

Link zum Fragebogen

Die Beantwortung der neun Fragen kann Ihnen helfen, zu beurteilen, ob Sie möglicherweise an einer Depression leiden. Klicken Sie dazu bei jeder der Fragen in das Feld, falls Sie sich in den letzten zwei Wochen überwiegend so gefühlt haben.

http://www.organon.de

Remergil

Organon GmbH          Mittenheimer Straße 62
85764 Oberschleißheim

Telefon: (0 89) 3 15 62-00
Telefax: (0 89) 3 15 62-218

www.psychiatrie-aktuell.de

 Dieses Internetportal versteht sich als Eintrittspforte in die Welt der Psychiatrie, wobei dem Nutzer weitestgehend die Suche nach verlässlicher, aktueller und wissenschaftlich fundierter Information vereinfacht werden soll. Schon im Portal selbst findet der Nutzer eine Fülle an Informationen zu psychiatrischen Störungen, deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sowie weiterführende Anregungen zum Umgang mit den jeweiligen Erkrankungen.

Darüber hinaus wird über eine kommentierte Linksammlung und durch ergänzende Services in Spezialgebiete oder zu anderen hervorhebenswerten Seiten geführt.

Zielgruppen für dieses Angebot sind sowohl Interessierte, Betroffene und deren Angehörige, als auch Ärzte, medizinisches Fachpersonal oder Studenten.

www.denkepositiv.com

 Die Initiative denkepositiv

Die von der Firma Wyeth, Münster, ins Leben gerufene Initiative "denkepositiv" zur Früherkennung und Therapie von Depressionen und Angsterkrankungen soll dazu beitragen, Menschen mit Angst und Depression Wege aus der Isolation zu zeigen, und die Ärzte in ihrem Bemühen um eine adäquate Diagnostik und Therapie unterstützen.

 

Auf diesen Seiten finden Sie u.a. Informationen, Hilfestellungen und Kontaktadressen, die Ihnen bei dem Umgang mit der Depression oder mit Menschen aus Ihrer Umgebung, die an Depressionen leiden, helfen können.

Wyeth Pharma GmbH
Wienburgstraße 207
D - 48159 Münster
T|+ 49 (0) 2 51 204 - 0
F|+ 49 (0) 2 51 204 11 28

http://www.wyeth.de

http://www.trevilor.de/

http://www.psychiatrie.de/diagnosen/depression/

 

.

 

www.lichtblick-newsletter.de
www.depression-do.de Ziel dieser Seiten ist es, Betroffenen und Angehörigen qualitativ gute Informationen von Fachinstituten zu liefern.
Ärztezeitung - Depressionen

www.hexal-neurologie.de

Neurologie und Psychiatrie

Neurologische Erkrankungen wie Epilepsie oder Morbus Parkinson oder psychiatrische Erkrankungen wie Depression oder Schizophrenie betreffen eine große Zahl von Menschen und ihre Angehörigen. In vielen Fällen lassen sich keine bestimmten Krankheitsursachen feststellen, und häufig ist die Krankheit nicht "heilbar".

 

Doch die Fortschritte in Diagnose und Therapie ermöglichen immer mehr Betroffenen, besser mit ihrer Erkrankung zu leben oder sogar anfallsfrei zu werden und zu bleiben.

Informieren Sie sich hier über die Hintergründe, und erfahren Sie, was Sie selber tun können.

Link: Hexal-Info Schizophrenie

entspricht:

http://www.hexal-neurologie.de/themen/schizo/schizophrenie.php

emotionsanonymous.de

Emotions Anonymous (EA) ist eine Gemeinschaft von Männern und Frauen aus allen Berufen und Gesellschaftsschichten, die sich in regelmässigen wöchentlichen Meetings immer wieder treffen, um ihre emotionalen (seelischen) Probleme zu lösen. Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, emotional gesund zu werden und diese Gesundheit zu erhalten. Die meisten von uns sind in Lebenskrisen, wie Trennung, Verlust eines Menschen, schweren Konflikten am Arbeitsplatz, Schwierigkeiten in ihrer Beziehung oder in der Familie zu EA gekommen.

Mit der Zeit stellte sich heraus, dass die Ursachen nicht nur in den Umständen lagen, die zu diesen Lebenskrisen führten, sondern auch bei den Betroffenen selbst zu finden waren.

Diese Ursachen können zu Ängsten, Depressionen, Neurosen, Süchten oder zwanghaftem Verhalten führen, oft begleitet von medizinisch nicht erklärbaren Körpersymptomen. In dieser Not haben sich Menschen zusammengefunden, um mit Hilfe des abgewandelten Zwölf-Schritte-Programms der Anonymen Alkoholiker (AA) ihre Probleme anzugehen

Eine Informationsseite für allerlei körperliche und geistige Gebrechen ist  http://www.netdoktor.de/

Dies wird eine Linkliste zu Internetforen für Betroffene, Angehörige und Interessierte

 

Ausgangsseite Forenlink

Kompetenznetz Depression

http://www.kompetenznetz-depression.de/

 Suchen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen oder Angehörigen? Möchten Sie Ihre eigenen Erfahrungen weitergeben oder den Rat Gleichbetroffener einholen? Auf diesen Seiten haben Sie die Möglichkeit, sich zum Thema Depression auszutauschen.

Unser Diskussionsforum steht allen Besucherinnen und Besuchern zur Online-Diskussion offen, es wird jedoch moderiert. Bitte beachten Sie die Rahmenbedingungen des Forums zum Thema "Suizidalität".

Wir alle, die wir an der Gestaltung und Moderation beteiligt sind, freuen uns über die lebendigen Diskussionen und die Spontaneität im Forum. Damit das Angebot übersichtlich bleibt, bitten wir Sie jedoch, zunächst einmal in den bestehenden Themengebieten und im Archiv nach dem passenden Thread für Ihr Anliegen zu suchen, bevor Sie ein neues Unterthema eröffnen.

Und nun viel Spaß und Erfolg in diesem Forum!

Kompetenznetz Depression

Selbstmordforum

 Dieses Forum gibt Betroffenen eine Möglichkeit, sich auszutauschen und Hilfe zur Selbsthilfe! Angehörigen und Freunden kann dieses Forum helfen zu verstehen und den richtigen Umgang mit Betroffenen zu finden! Hilfe und Beratung im professionellen Sinne, bieten Dir Hilfe- und Beratungsstellen die nach Bundesland geordnet, im linken Menue unter "Beratung" zu finden sind. Das Forum ist nicht geeignet für Hobby- oder angehende Sozialpädagogen, hier Ihre Studien durch gefakte Problembeiträge zu betreiben. Dies wird als Missbrauch des Forums verstanden, genau wie Angriffe gegen einzelne Mitglieder oder der Community im Gesamten durch Beleidigungen oder anderen Entgleisungen, die nicht dem Sinne des Forums entsprechen der zum Anfang des Textes beschrieben ist. Mit dem Betreten und Nutzen des Forums werden die Forenregeln aktzeptiert, die hier zu finden sind: Regeln des Selbstmordforum.de

http://www.selbstmordforum.de/

Diskussionsforum http://www.psychiatrie.de

Über das Psychiatrienetz ist ein Diskussionsforum erreichbar, in dem sich hauptsächlich Psychiatrie-Erfahrene austauschen. Das Forum wird nicht moderiert und lebt vom Engagement und sorgsamen Umgang der Teilnehmer miteinander.

Diskussionsforum

http://www.forumseele.de/

StartFragment --> Das Forum für seelische Gesundheit ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, auf die Situation seelisch erkrankter Menschen aufmerksam zu machen und Aufklärung über psychiatrische Erkrankungen zu leisten. Auf den Seiten des Forum für seelische Gesundheit soll in allgemein verständlicher Form darüber informiert werden, welche seelischen Erkrankungen es gibt, welche Formen der Behandlung möglich sind und wer Hilfe anbieten kann. Betroffene und Angehörige sowie alle an dem Thema seelische Erkrankungen Interessierte finden hier neben unseren Ratgeberbroschüren einen Selbsttest und hilfreiche Adressen.

Mehrere Links zu

PTED  (Postraumatic Embitterment Disorder)

auf Deutsch

Posttraumatische Verbitterungsstörung

Ein Anflug von Verbitterung
Thilo Spahl über die wachsende Zahl psychischer Störungen.
Wer klagt, es gebe kein Wachstum mehr, der möge sich mal die Umsatzentwicklung im psychosozialen Bereich anschauen. Hier stehen die Zeichen in der gesamten westlichen Welt auf Hausse. Wie in vielen anderen Gebieten ist die Vormachtstellung der USA noch unangefochten. Jenseits des Atlantiks erhalten aktuellen Schätzungen zufolge bereits 80 Prozent der Menschen psychologische Beratung, Medikamente oder Therapie. Auch im Export sind die US-Amerikaner Weltmeister. Erfolgsstories wurden in den letzten Jahren insbesondere mit PTSD (posttraumatische Belastungsstörung, Markteintritt 1980) und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom, Markteintritt 1987) geschrieben. Aber auch Essattacken (Binge Eating Syndrom, BES), Burnout-Syndrom, Internetsucht (Internet Addiction Disorder, IAD), Liebeskummer, Sexsucht und vieles mehr sind in den Katalog der Krankheiten aufgenommen worden und erfreuen sich reger Diagnosetätigkeit.

Auch in Deutschland geht es in dieser Hinsicht aufwärts. Bei immer mehr von uns werden psychische Störungen entdeckt. Sie sind mittlerweile die vierthäufigste Ursache für Fehlzeiten in deutschen Unternehmen, und zwischen 1997 und 2001 hat die Zahl der Fälle von Arbeitsunfähigkeit wegen psychischer Störungen um 50 Prozent zugelegt. Mehr als acht Millionen Bundesbürger zwischen 18 und 65 Jahren leiden nach Angaben des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie an einer behandlungsbedürftigen psychischen Störung.
Der nächste Schritt wäre es, die Vorherrschaft der Angloamerikaner direkt anzugehen und mit eigenen Produkten auf den Markt zu kommen. Dies scheint im letzten Jahr dem Berliner Psychiater Michael Linden tatsächlich gelungen zu sein. Er hat ein Syndrom kreiert, das sich weltweit Chancen ausrechnen kann. Seine Entdeckung, die er der Untersuchung von Wiedervereinigungsopfern verdankt, wurde im In- und Ausland durchaus gewürdigt. Die posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED) hat das Zeug zu einem echten Blockbuster. Die BBC meldete:

"Jammernde Arbeiter sind krank. Leute, die ihre Kollegen nerven, indem sie ständig bei der Arbeit herummeckern, können in Wirklichkeit laut einer neuen Studie unter einer Geisteskrankheit leiden. Nach Aussage deutscher Forscher leiden sie unter einem neuen Syndrom mit dem Namen Posttraumatische Verbitterungsstörung."

Charakteristisch für das neue Syndrom ist eine tiefe Verbitterung aufgrund einer persönlichen Kränkung, insbesondere Entlassung und Konflikte am Arbeitsplatz.
Ein - gewiss überwindbares Problem - besteht darin, dass die meisten Patienten nicht einsehen wollen, dass sie krank sind. "PTED-Patienten sind von ihren Leiden nur schwer zu befreien, weil viele durch ihre familiäre Prägung und das traumatische Ereignis psychisch blockiert sind", erklärt Linden, der dies bedauert, da er sich durchaus im Besitz einer brauchbaren Kur mit Namen Weisheitstherapie wähnt. "Weise ist im wissenschaftlichen Sinne derjenige, der Handlungen anderer Personen nachvollziehen und sich in sie emotional hineinversetzen kann, Perspektiven wechselt und auch mit unfertigen Lösungen leben kann", umschreibt er die Methode. Der Gekündigte erkenne und akzeptiere so im Rollenspiel eventuell, weshalb er entlassen wurde und gelange nebenbei zu der Erkenntnis, dass der Verlust des belastenden Jobs auch ein Gewinn an Lebensqualität und die Chance für einen Neuanfang sein kann.
So weit, so gut und gar nicht mal so falsch. Ich zweifle nicht daran, dass eine solche Therapie dem Betroffenen helfen kann. Von einigen Kritikern dieser Psychologisierung sozialer Missstände wie Arbeitslosigkeit wurde Linden natürlich vorgeworfen, dass die Methode arg affirmativ ist, indem an der Wahrnehmung des Opfers gedreht wird, statt das eigentliche Problem auf gesellschaftspolitischer Ebene anzugehen. Doch so funktioniert Psychologie eben.
Das eigentliche Problem ist ein anderes. Wir müssen uns fragen, woher die große Nachfrage nach professioneller Hilfe bei allen möglichen Wechselfällen des Lebens kommt. Es mag jemandem gefallen, anhaltende Verbitterung zu einer Krankheit zu erklären und als auslösendes Trauma zum Beispiel eine nicht erfolgte Beförderung zu identifizieren. Solange nicht große Teile der medizinischen Welt und der Öffentlichkeit bereit sind, diese "Entdeckung" zu akzeptieren, besteht kein Anlass zur Sorge oder zur Beantragung der Erstattungsfähigkeit der Weisheitstherapie bei der Krankenkasse. Doch wird die Neudefinition des unglücklichen Zustands als Krankheit akzeptiert, dann folgt daraus nicht nur, dass der Betroffene darunter leidet, wie man eben auch unter Krankheiten leidet, sondern dass sein Leiden zu einer Angelegenheit für Arzt oder Psychologen wird.
Wir müssen uns fragen, weshalb es heute eines Psychiaters bedarf und ob sich nicht genug Freunde, Kollegen, Ehegatten finden, die den Gestrauchelten stützen und ihm wieder auf die Beine helfen und jene Weisheit aussprechen, die da lautet: "Mensch, sei froh, dass du den Scheißjob los bist. Sollen die doch sehen, wie sie ohne dich zurechtkommen!" Tatsächlich gibt es diese informellen Helfer meist schon, sie sehen sich jedoch angesichts der Medikalisierung des Problems immer häufiger mit dem Vorwurf fehlender professioneller Ausbildung konfrontiert und sind daher zunehmend verunsichert. Dasselbe gilt für den Betroffenen selbst. Wenn einem beständig suggeriert wird, man könne mit Sorgen - welcher Art auch immer - nicht selbst fertig werden, glaubt man es irgendwann. Dies führt dazu, dass sich immer mehr Menschen genötigt sehen, es externen Dienstleistern zu überlassen, das eigene Gefühlsleben wieder in geordnete Bahnen zu lenken, statt auf ihr soziales Netzwerk zu zählen. Oder noch viel schlimmer: sie sind gar bereit, das eigene Gefühlsleben einer Gesundheitsvorsorge zu unterziehen. Denn der Trend in der Psychologie geht mehr und mehr in Richtung Prävention. Linden und seine Mitarbeiter sind natürlich auch auf Probleme gestoßen, die als Risikofaktoren der Krankheit Vorschub leisten. Es sind dies im vorliegenden Fall eine gestörte "Work-Life-Balance" und ein einseitig ernährtes Selbstwertgefühl, das sich zu sehr auf den Job stützt. So werden hoher Einsatz im Job oder beruflicher Ehrgeiz auf eine Stufe mit Übergewicht oder Bluthochdruck gesetzt.
Wie aber soll es in den anderen Branchen aufwärts gehen, wenn gleich der Betriebspsychologe hellhörig wird, sobald sich einer mal so richtig in die Arbeit kniet?

Auf http://www.psychiatrie-aktuell.de        

     LINK:  24/06/2003 - Verbitterungsstörung international vorgestellt

 Freie Universität Berlin    http://www.fu-berlin.de  

LINK: FU-Psychiater erkennt in Arbeitsplatzkonflikten den häufigsten Grund für die posttraumatische Verbitterungsstörung ( 06.03.2003 )

 

Psychiater haben ein neues Psycho-Phänomen ausgemacht: die "Posttraumatische Verbitterungsstörung". Ein tiefsitzender Groll wirft Menschen völlig aus der Bahn. Häufigster Grund: die Kündigung   mehr dazu unter:

http://www.netdoktor.de/feature/trauma_jobverlust.htm

LINK: Kurzbiographie Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Michael Linden

LINK: Thema II: Posttraumatische Belastungsstörungen - Diagnostik und Therapie

dabei: H.J. Freyberger, H. Freyberger: Der Langzeitverlauf bei posttraumatischer Belastungsstörung

M. Linden: Posttraumatische Verbitterungsstörung als Folge gesellschaftlichen Umbruchs / Posttraumatic embitterment disorders as consequence of societal transitions

Bundesärztekammer  http://www.bundesaerztekammer.de

Deutsches Ärzteblatt  http://www.deutschesaerzteblatt.de

Verbitterungsstörung: Wissenschaftliche Neuentwicklung

 

 Die Negativ-Liste des Lebens

Jeder kennt sie: "Graue" Tage. Niemand ist immer fröhlich; es gibt Tage, an denen man traurig ist, zu nichts Lust hat, alles zuviel ist.
Die Seele leidet, der Körper auch. Die Verstimmung schlägt auf den Magen, der Rücken will die seelischen Belastungen nicht mehr tragen. Am liebsten würde man sich verkriechen, und vom Leben ausschließen. In einer Depression fühlt sich der Depressive wie gefangen, er fühlt sich schwach, erschöpft und kann sich nicht mehr konzentrieren - und hat zugleich das Gefühl, selbst schuld an seiner Situation zu sein. Durch die Leistungsunfähigkeit sinkt das eigene Selbstwertgefühl, ein Mensch, der unter Depressionen leidet, hält die Depression für seinen Fehler und sich selbst für einen Versager.

Jeder macht sich Gedanken über sein Leben, über seine Zukunft. Das kann auch Angst machen: Bleibt mein Partner bei mir? Schaffe ich es mit dem zunehmenden Druck im Beruf zurechtzukommen? Ist mir mein Arbeitsplatz überhaupt sicher? Was wird aus mir, wenn die Kinder aus dem Haus gehen? Ertrage ich die Leere? Was ist, wenn mein Partner vor mir stirbt? Werde ich im Alter einsam sein? Ist das Leben überhaupt noch lebenswert? Dieser Zustand nicht erklärbarer Spannung, Angst oder Hilflosigkeit kann sich als Unruhe und Rastlosigkeit äußern - oder im Gegenteil als Bewegungslosigkeit und Ausdruckslähmung.

Selbst die Nächte bringen keine Ruhe - vor lauter Grübeleien will der erholsame Schlaf lange nicht kommen oder bleibt ganz aus. Morgens fühlt man sich müde, zerschlagen und energielos. Und die Kraft für den Tag fehlt.

"Graue" Tage sind kein Grund zur Besorgnis, Menschen jeden Alters erleben sie. Erst wenn sie andauern oder sich in immer kürzeren Abständen häufen, spricht die Medizin von depressiven Verstimmungen.

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, keine Geisteskrankheit. Ein Mensch, der unter einer Depression leidet, ist nicht verrückt, sondern seelisch krank.Und mittlerweile gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass psychische Erkrankungen ernst genommen werden müssen.


Die Negativ-Liste der Depression

Die äußere Wahrnehmung und Akzeptanz der Depression
Die meisten Menschen gehen erst dann zum Arzt, wenn eine Störung - meist eine körperliche - ein gewisses Maß an Beeinträchtigung überschritten hat. Häufig sind dann sowohl die Ärzte als auch die Patienten in ihrer Wahrnehmung darauf eingerichtet, einen körperlichen Grund als Ursache der Beschwerden festzustellen. Doch lediglich ein Drittel aller durch Allgemeinärzte behandelten Krankheiten haben eine konkrete körperliche Ursache. So kann es bis zu acht Jahren dauern, bis eine psychische Erkrankung erkannt und richtig behandelt wird.

Noch immer wird eine körperliche Erkrankung in unserer Gesellschaft eher akzeptiert als eine seelische. Es gibt deshalb auch ein wesentlich breiteres Angebot zur Behandlung körperlicher als seelischer Erkrankungen. Trotzdem wächst überall das Wissen über seelische Krankheiten, und so wird heute kaum noch abfällig über Patienten gesprochen, die es "mit den Nerven haben". Allein durch den Anstieg von Depressionen in den letzten Jahrzehnten gibt es keine Diskussion mehr darüber, dass psychische Erkrankungen ernst genommen werden müssen. Bereits leichtere Depressionen werden als Signale eines Alarmsystems verstanden, das z.B. vor zu starker Stressbelastung, allgemeiner Überlastung und Überarbeitung warnt. Trotzdem gibt es sowohl bei Krankenkassen als auch bei den Patienten selbst immer noch Vorbehalte und Hindernisse gegen eine wirklich umfassende medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung.

Einige Patienten haben - vor dem Hintergrund negativer Erfahrungen mit älteren Antidepressiva, die auf moderne Antidepressiva allerdings nicht mehr zutreffen - immer noch Vorbehalte gegen eine medizinisch-medikamentöse Therapie.
Andere Patienten vermeiden aus Berührungsängsten eine ergänzende Psychotherapie.
Und die Krankenkassen fordern für die Kostenübernahme einer Psychotherapie immer noch ein spezielles, relativ aufwendiges und zeitraubendes Beantragungsverfahren.


Aber das Bewusstsein für eine umfassende Behandlung der Depression wächst mehr und mehr, und im Vergleich zu anderen Ländern ist das Behandlungsangebot in Deutschland trotz allem sehr gut.

Die innere Wahrnehmung der Depression
Fast alle, die zum ersten Mal an einer Depression erkranken, können die Veränderungen, die mit ihnen vorgehen, nicht verstehen. Sie können sie nicht einordnen und fühlen sich stark verunsichert, wenn sie feststellen müssen, dass sie nicht mehr wie früher wahrnehmen und denken können:

Sie fühlen sich innerlich leer, und trotzdem rast ihnen ein Chaos von Gedanken durch den Kopf.
Sie fühlen sich müde und trotzdem unruhig.
Sie stellen plötzlich fest, dass sie Mühe haben, auch nur einem einfachen Gedanken nachzugehen, oder dass sie kaum noch etwas im Gedächtnis behalten können.


Schwer Depressive fürchten deshalb häufig, dass sie "den Verstand verlieren", so stark sind sie durch diese Veränderungen irritiert. Sie leiden unter dem Zwang, denken zu müssen, ohne denken zu können. Ihre Gedanken richten sich immer wieder in die Vergangenheit. Ohne die vergangenen Probleme lösen zu können, verstricken sie sich in Grübeleien, die sie völlig blockieren. Grübelzwang und Denkhemmung verbinden sich zu einem unglücklichen Kreislauf, aus dem sie nicht herauskommen. Diese Ausweglosigkeit löst häufig eine große Angst aus, der ein an einer Depression Erkrankter um so schonungsloser ausgeliefert ist, je wacher und klarer er seinen Zustand beobachtet.

Ein Gefühl des Erdrücktwerdens
Der unter einer Depression leidende Mensch empfindet sich häufig von ihm unerklärlichen Kräften beherrscht und an seinen bisher als normal erlebten Fähigkeiten gehindert. Während in ihm die Gedanken rasend um immer ein und dasselbe kreisen, ist er blockiert. Er lebt in einer "rasenden Blockiertheit" und fühlt sich dabei von der Welt um ihn herum wie abgeschnitten. Dieses Erlebnis stürzt ihn mitunter in eine ohnmächtige Angst, die auch noch zunimmt, je angestrengter er einen Ausweg aus diesem für ihn absolut realen Alptraum sucht.

So erlebt er den Raum um sich herum zunehmend eingeengt und fühlt sich dadurch so bedrückt, dass es auch zu einem veränderten Erlebnis des eigenen Körpers kommt. An einer schweren Depression erkrankte Menschen fühlen sich starr. In Extremfällen scheint der Körper zu bloßer Materie zu werden.* Meistens wird das durch die Depression veränderte Körpergefühl auch als "bleierne Müdigkeit in Armen und Beinen" oder als eine "Zentnerlast auf den Schultern" beschrieben.

In innerem Kampf
Depressive können sich mit diesem veränderten Körpererleben und der damit verbundenen Einschränkung ihrer Möglichkeiten nicht abfinden. Sie können ihre Situation meist nicht als Signal für einen tiefgreifenden, Seele und Körper umfassenden Erschöpfungszustand akzeptieren. Ganz im Gegenteil; je pflichtbewusster sie sind, desto mehr kämpfen sie gegen diesen Zustand und damit auch gegen sich selbst an. Besonders Menschen, die es gewohnt sind, sich und alles um sich herum immer "unter Kontrolle" zu haben, kämpfen bis zum Zusammenbruch und können dann immer noch nicht aufgeben. Das Gefühl, versagt zu haben und durch den eigenen, erstarrten Körper am Ausüben der Pflicht gehindert zu werden, wird dann zu einem ausweglosen Problem und schlägt in einen unendlichen, depressiven Schmerz um.

Veränderte Wahrnehmung der Zeit
Verbunden mit dem veränderten Erlebnis des eigenen Körpers und des Raums erleben an einer Depression erkrankte Menschen auch den Fluss der Zeit anders. Die persönliche Zeit verlangsamt sich immer mehr und stockt mitunter ganz. Die eigene innere Uhr scheint stillzustehen, während die Uhren der anderen weiterlaufen: "Ich komme nicht voran.", "Ich bin wie gelähmt und bleibe hinter meinen Pflichten zurück.", "Ich stehle Zeit." Depressive sind dann von der Zukunft wie abgeschnitten. Während die Zeit stockt, holt die Vergangenheit sie ein. Zurückliegende kleine Fehler häufen sich zu bedrohlichen Bergen, durch die die Wahrnehmung der Gegenwart völlig verändert werden kann.

Der Konflikt mit der Umwelt
Positive Situationen und Sonnenschein hellen dann die Stimmung der Depressiven nicht etwa auf, sondern werfen dunkle Schatten. Sie machen ihm die Situation seiner Krankheit besonders deutlich und - konfrontiert mit der Schönheit und Lebendigkeit um ihn herum - fühlt er sich dann besonders tot, arm und leer. Geselligkeit führt ihm seine innere Einsamkeit vor Augen. Alles um ihn herum nimmt er als Maßstab für seine Andersartigkeit wahr. Er fühlt sich den Blicken anderer schutzlos ausgesetzt. Während sein Selbstwertgefühl sich verschlechtert, glaubt er sich von außen beurteilt, abgewertet und angestarrt. Es ist für Depressive kaum möglich, zu erkennen, dass sie sich durch die eigene Selbstkritik immer stärker entwerten, und in schweren Fällen der Depression ist es durchaus möglich, dass wahnhaft gesteigerte Selbstvorwürfe einen letzten Versuch darstellen, wenigstens die Selbstbeurteilung nicht aus der Hand zu geben.

Aber auch in weniger extremen Fällen ist das anderen unterstellte Urteil so bedrohlich, dass sich viel Depressive durch eine selbst auferlegte Isolation schützen müssen. Dabei wird dann auch die Entfernung zu Verwandten und Freunden immer größer. Das ist um so schmerzlicher, weil depressive Menschen in ihrem Innersten geradezu nach Kontakt und liebevoller Zuwendung hungern, sich die Erfüllung dieses Bedürfnisses aber aufgrund ihres Selbstwertverlustes nicht zugestehen können.

* Daniel Hell: Welchen Sinn macht Depression, Rowohlt, Reinbeck bei Hamburg, 1992.

Quelle: http://www.denkepositiv.com/depressionen.html

 Noch ein Text über Depressionen:

Depression

  • Reaktive und Erschöpfungsdepressionen
  • Die "wiederkehrende" depressive Störung
  • Depressionen bei schizophrenen Psychosen
  • Die alte "endogene" Depression
  • Weitere Formen von Depressionen
  • Zu den Ursachen
  • Behandlungsmöglichkeiten

Die depressive Verstimmung ist das einfühlbarste aller seelischen Leiden. Wir alle reagieren zeitweise depressiv. Wir alle sind immer wieder einmal depressiv verstimmt. Äußere Ereignisse wie Trennung oder Tod lassen uns depressiv reagieren. Aber auch banale Enttäuschungen des Alltags können uns deprimieren. Wir sind anfälliger, wenn wir in körperlich schlechter Verfassung sind oder wenn wir körperlich krank sind. Schon wenn wir unausgeschlafen sind, zeigt sich unsere Empfindlichkeit für depressive Anflüge.

Vor jeder Behandlung muss die Situation desjenigen geklärt sein, der an Depressionen leidet. Wenn sich die Verstimmung in einen situativen oder komplexen Lebenszusammenhang einordnen lässt oder wenn äußere Gründe für die Verstimmung vorliegen, ist die Situation eine andere, als wenn wir es mit einer tiefer gehenden depressiven Verstimmung zu tun haben. Sie wird nicht binnen kurzem von allein, durch Ruhe oder psychotherapeutische Bearbeitung verschwinden. Der Gedanke an eine medikamentöse Behandlung ist dann berechtigt. Die Klassifikation depressiver Störungen hat sich in den letzten Jahren wiederholt geändert. Wie zu Anfang erwähnt, stützen sich die neuen Klassifikationssysteme, z. B. DSM-IV oder ICD-10, auf Art und Ausmaß der Symptome und sind von der klassischen ursachenbezogenen Einteilung abgerückt. Für gewisse depressive Störungen ist das von Vorteil, weil sich Psychotherapie und Medikamentenbehandlung nicht gegenseitig ausschließen. Bei tiefer greifenden depressiven Störungen kann die Medikamentenbehandlung die Psychotherapie unterstützen.

Wo eine Einordnung depressiver Störungen in einen Kontext zu Teilursachen möglich ist, sind diese weiterhin hilfreich. Zum einen beeinflusst dieses Wissen das Vorgehen in der Behandlung, zum andern gibt es eine gewisse Orientierung über den Verlauf, die Betroffenen wie Behandelnden Sicherheit undeine Grundlage für Hoffnung bietet.

Reaktive und Erschöpfungsdepressionen

Weiterhin gilt, dass gesicherte reaktive depressive Verstimmungszustände als Reaktion auf Ereignisse nicht mit Psychopharmaka verschüttet werden sollen. Sie sind im Regelfall sowohl durch psychotherapeutische Maßnahmen eines Arztes wie durch stützende Zuwendung von Freunden, Verwandten, Kollegen, Vorgesetzten oder Lehrern gut abzufangen und aufzuarbeiten. Auch bei reaktiven Depressionen kann es krisenhafte Zuspitzungen oder extreme Belastungssituationen geben. Dann kann die Sicherstellung des Schlafes durch eine kleine Menge eines Tranquilizers, in Ausnahmefällen auch eine sehr kleine Menge über den Tag verteilt, helfen, die unerträglich scheinende Belastung durchzustehen. Solch ein Eingriff ist besser als die häufig empfohlene und geübte Praxis, beim Alkohol Entspannung zu suchen. Entscheidend ist, dass die medikamentöse Stütze tatsächlich eine vorübergehende (d. h. für einige Tage bis zu zwei Wochen) bleibt.

Erschöpfungsdepressionen sind tiefergehend als die reaktiven Depressionen. Sie entwickeln sich aber häufig als solche, wenn der Betroffene keine Gelegenheit zur Erholung findet. Wann immer möglich sind erste therapeutische Maßnahmen die Entfernung aus dem Konflikt- und Belastungsfeld, die Sicherstellung von ausreichend Schlaf und körperlicher Erholung. Urlaub oder Kur sind eine Möglichkeit. Häufig steht gerade diese Entscheidung Betroffenen aber nicht offen. So kann eine Mutter von zwei kleinen Kindern nicht beliebig Urlaub machen. Oder eine Arbeitsstelle, die wegen Erschöpfungsdepression nur ungenügend ausgefüllt wurde, kann verloren gehen, wenn sich an die Krankheitszeit noch eine Kur anschließt.

Die "wiederkehrende depressive Störung"

Neben der reaktiven Depression steht die "depressive Neurose" oder neuerdings "rezidivierende (= wiederkehrende) depressive Störung", "Dysthymia" und "dysthyme Störung". Die neueren Bezeichnungen bemühen sich darum, die Ursache wiederkehrender oder andauernder depressiver Stimmung geringeren bis mittleren Ausmaßes nicht vorschnell einer bestimmten Ursache, z. B. einer Neurose, zuzuordnen. Eine Neurose ist eine psychisch bedingte Gesundheitsstörung, deren Symptome unmittelbare Folge und symbolischer Ausdruck eines krank machenden seelischen Konfliktes sind. Diese Form der Depression ist im Gegensatz zur reaktiven keine vorübergehende Erscheinung. Sie ist nicht durch ein genau zu ortendes äußeres Ereignis ausgelöst. Die Depressivität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das je nach Lebenssituation stärker oder geringgradiger ausgeprägt, aber latent immer vorhanden ist. Psychotherapeutische Hilfe ist möglich, aber nicht jede depressive Persönlichkeit ist behandlungsbedürftig. Auch hier kann in Krisen eine Behandlung mit Tranquilizern besser sein als Zuflucht zum Alkohol oder beliebige Selbstmedikation. Ein Medikament in der Handtasche ist häufig fast so wirksam wie im Blut.

Die medikamentöse Behandlung ist nur als Überbrückung einer unerträglichen Phase zu betrachten. Eine Suchtgefahr ist vorhanden, zumal die depressiven Verstimmungszustände in der Regel nicht dauerhaft verschwinden. Die Behandlung mit einem niedrig dosierten Antidepressivum kann eine gute Alternative zu einem Tranquilizer sein. Gelegentlich verbirgt sich hinter einem scheinbar neurotisch-depressiven Bild die schwach ausgeprägte Phase einer endogenen Depression, die gut und rasch auf Antidepressiva anspricht. Diese Möglichkeit muss immer in Betracht gezogen werden.

Die dysthyme Störung oder Dysthymia bezeichnet einen chronisch depressiven Verstimmungszustand, der die meiste Zeit des Tages und mehr als die Hälfte aller Tage besteht und mindestens zwei Jahre andauert. Sie wird begleitet von Appetitlosigkeit oder übermäßigem Essen, Schlaflosigkeit oder übermäßigem Schlafbedürfnis, wenig Energie oder Erschöpfung, geringem Selbstwertgefühl, geringer Konzentrationsfähigkeit oder Entscheidungsschwierigkeiten und dem Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Da solche Symptome in vielfältiger Weise auch in anderen Zusammenhängen auftreten, ist die Diagnose mit Vorsicht zu stellen. Sie darf kein Sammeltopf für unklare Situationen werden. Eine Behandlung mit Antidepressiva kann sinnvoll sein. Häufig sind dysthyme Störungen begleitet von anderen Störungen wie Anorexia nervosa, Abhängigkeit von psychotropen Substanzen, Angst oder chronisch körperlichen Erkrankungen. Hier gilt es im Einzelnen fachkompetent abzuwägen, welches die geeignete Behandlung ist.

Depressionen bei schizophrenen Psychosen

Nicht selten treten nach Abklingen der akuten psychotischen Symptome einer schizophrenen Erkrankung depressive Phasen auf, die leicht, aber auch schwer ausgeprägt sein können. Bis zu einem gewissen Grad kann eine solche depressive Verstimmung eine einfühlbare Reaktion auf die Auseinandersetzung mit der Krankheit sein. Die depressive Verstimmung kann aber auch so schwer wiegend werden und mit vielen körperlichen Symptomen begleitet sein, dass sie eine gesonderte Behandlung erfordert. Hier bedarf es erfahrener Spezialisten, um zu klären, wie die geeignete Behandlung aussieht – sei es eine intensivere Unterstützung bei der Rehabilitation und Reintegration in den Alltag, sei es die Änderung der neuroleptischen Medikation, sei es eine Verlangsamung der weiteren Pläne oder sei es eine gesonderte antidepressive Behandlung. In manchen Fällen ist die depressive Episode so ausgeprägt, dass wir von einer schizoaffektiven Psychose sprechen, d. h. dass in gleichem Maße schizophrene Symptome wie depressive oder auch manische Symptome vorhanden sind.

Die alte "endogene" Depression oder mittel- bis schwergradige depressive Episoden

Depressive Episoden können – ähnlich wie schizophrene Episoden – einmal bis viele Male im Leben eines Erkrankten auftreten. Im Unterschied zu schizophrenen Episoden dauern die einzelnen akuten Phasen in der Regel länger. Aber auch hier gibt es Phasen von wenigen Wochen bis zu mehr als einem Jahr. Je nach Ausprägung der Verstimmung können Minderwertigkeitsgefühle bis schwerste Selbstzweifel und Suizidgedanken oder -impulse auftreten, Schlafstörungen, Appetitverlust und vielfältige körperliche Beschwerden in Form von Unwohlsein, Schmerzen und vielem anderen mehr. Die neueren Diagnosesysteme unterscheiden zwischen Episoden mit und ohne somatische Symptome sowie mit und ohne psychotische Symptome. Damit ist gemeint, dass zu den Merkmalen, die wir einer Depression zuordnen, auch Wahngedanken, gelegentlich sogar Halluzinationen hinzutreten können. Diese kreisen häufig um Verarmung, vermeintliche oder reale Schuld, die ein unermessliches Ausmaß im Erleben des Erkrankten annimmt, um Versündigung und anderes mehr.

Weitere Formen von Depressionen

Darüber hinaus treten als Sonderform Depressionen bei älteren Menschen auf. Hier sind die äußerlich mitbedingten psychosozialen Probleme besonders schwierig zu lösen. Es gibt so genannte symptomatische und organische Depressionen. Das bedeutet, dass ein depressiver Verstimmungszustand eine andere Ursache hat, z. B. eine schwere körperliche Erkrankung. Dies können Operationen sein, aber auch schwere Infekte, Erkrankungen des Gehirns und anderes mehr. Außer der Behandlung der Grundkrankheit kann es vorübergehend wichtig sein, die depressiven Symptome mit Antidepressiva oder Tranquilizern zu behandeln.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind der therapeutische Schlafentzug oder die Ergänzung der medikamentösen Behandlung mit Lithium oder Carbamazepin (vgl. das Kapitel "Was leisten Psychopharmaka?").

Zu den Ursachen

Ähnlich wie bei den Schizophrenien liegt bei den schweren depressiven Psychosen eine Störung des Neurotransmitterstoffwechsels vor. Botenstoffe im Gehirn sind für die elektrische und chemische Reizwirkung zuständig (vgl. im Medikamentenkapitel die Erläuterungen zu Neuroleptika). Bei den Depressionen scheint das Dopamin eine geringere Rolle zu spielen. In erster Linie scheint eine Störung der Serotoninverfügbarkeit vorzuliegen. Möglicherweise gleichzeitig oder in unterschiedlicher Gewichtung bei verschiedenen Kranken liegt ein Noradrenalinmangel vor.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei länger anhaltenden, schweren Depressionen bedarf es eindeutig einer Behandlung mit Antidepressiva, gelegentlich am Anfang zusätzlich mit Tranquilizern oder anderen sedierenden Medikamenten, bis die Antidepressiva greifen. In schweren Krisen kann eine stationäre Behandlung unerlässlich sein. Zu Anfang sind depressive Symptome die "salonfähigsten" unter den psychischen Erkrankungen. Wenn sie jedoch anhaltend fortbestehen, wenn Klagen und Jammern und große Unruhe hinzutritt, wenn einem Kranken und einer Kranken ständig versichert werden muss, dass sie noch gemocht werden, dass sie den anderen noch etwas bedeuten, dass sie noch vernünftig denken und dass die depressive Episode ein Ende hat, kann der Umgang und die Behandlung mühsam bis qualvoll werden. Für Behandelnde wie Angehörige ist es entscheidend, die Geduld nicht zu verlieren und sich in der Bemühung um den Kranken auf eine längere Phase dieses Zustandes einzustellen. Im Zweifelsfalle ist es nötig, sich immer wieder abzugrenzen, um die Schwere der Depression mit dem Betroffenen durchzustehen.

Text: Ulrike Hoffmann-Richter und Asmus Finzen

Quelle:
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (Hg.):
Mit psychisch Kranken leben. Rat und Hilfe für Angehörige, Psychiatrie-Verlag, 2. Auflage, Bonn 2002.



Datenschutzerklärung
Kostenlose Homepage erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!